Alice, Yosuke's und Nayami's Wohnung

Sie brüllte mich hysterisch an als sie nach meinem Kragen griff und mich in die Lüfte hob.
Ich wusste einfach nicht was ich auf ihre Fragen antworten sollte. Ich bekam keine Luft durch ihren festen Griff, aber das war mir in dem Moment egal. Meine Meisterin verfiel im Wahnsinn, wollte die Menschen töten, die Stadt verbrennen und mich mit dabei.

Drecks Wahnsinn.

Ich schaute ihr in die Augen.
Sie musste da immer noch drin sein, aufjedenfall. Der Wahnsinn hat sie noch nicht komplett verschlungen.

Unerwartet lies sie mich wieder auf den Boden sinken und ich hustete erstmal nach meinem Atem.

"Dieses Mal hast du Glück. Doch wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen...dann stech ich dir die Augen aus und sorge dafür dass auch du glücklicher wirst."

Dies waren ihre letzten Worte. Dann verschwand sie.

Was ist gerade passiert? Wieso? Warum hat sie sich so fallen gelassen?!

Ich war zum ersten mal enttäuscht von meiner Meisterin. Jedoch war dies kein Grund sie im Stich zu lassen und das Gefühl der Enttäuschung verschwand auch wieder binnen Sekunden.

"Wenn ich sie zurückgeholt habe bleibt immer noch Zeit zum Vorwürfe machen.", scherzte ich leicht vor mich hin.
Ich würde niemals böse auf sie sein können. Niemals. Ich liebte sie viel zu sehr als wenn soetwas jetzt einen Rückschlag geben würde.

"Ich muss ersteinmal einen Anfang finden... vielleicht kann mir Shinigami-sama helfen."


TBC: Death Room

Als Alice das Schloss umdrehte und die Tür öffnete, kam uns direkt das Chaos ins Gesicht gesprungen.
Die Stadt war zwar in vollem Glanz am erstrahlen, und auch von Außen sah unsere Wohnung aus wie Neu... aber von innen.
"Holy shit..."

Alles war eingestaubt. Zum Glück bleib es dabei.
"DER FERNSEHER !!", brüllte ich auf und rannte in die Mitte des Wohnzimmers.
Mit meiner Hand wischte ich die Staubreste weg und schaltete ihn ein.

Keine Reaktion.
Ich sah zur Steckdose. Ausgesteckt.
Mit einer Handbewegung steckte ich den Stecker wieder rein und versuchte es erneut.
Der Bildschirm leuchtete auf und zeigte eine ältere Dragon Ball Folge.

"Puuuhh, okay, alles cool."

Nayami ging durch ihre vertraute alte Wohnung und hinterließ doch tatsächlich Fußspuren im Staub.
Sie ging eine paar andächtige Schritte um diesen Moment der Wiederkehr zu würdigen und kam in die Küche.

"Stand hier nicht unser...*autsch*"

Während sie sich fragte, wo denn der Küchentisch abgeblieben war, stieß sie dagegen und Staub rieselte herunter. Hier war alles so verstaubt, dass sich kaum etwas vom Hintergrund abhob.

"....Knie~....", sagte sie und hielt sich das Bein.

Nach einem kritischen Blick und trotz der Stimme in ihrem Kopf, die ihr tunlichst riet das Folgende nicht zu tun holte sie tief Luft und pustete eine enorme Staubwolke, der wohl 90% des Staubs auf dem Tisch darstellte vom Tisch. Kurz darauf begann sie zu husten, doch das war es wert gewesen.
Als sich die Wolke halbwegs verzogen hatte und alle einen gereizten Hals und tränende Augen hatten verzichtete Nayami darauf, sich auf die Couch zu werfen und das fiasko von vorhin zu wiederholen und warf eine unangenehme Frage in den staubigen Raum.

"Wollen wir aufräumen? Dann kann man hier drin auch wohnen."

Ich beobachtete die beiden bei dem was sie taten.
War ich entweder zu faul oder... nein, ich war definitiv zu faul den Beiden zu helfen, es gab einfach keine andere Option.

"Okay wir sind faule Menschen...wie kann man am besten Feuer, Eis oder eine Kettensäge dazu einsetzen, den Staub rauszupusten?"

Jaja, Alice sprach mir aus der Seele...
Moment? Eine Möglichkeit um den Staub weg zu bekommen?

"Leute!! Ich hab 'ne Idee!", brüllte ich nach wenigen Sekunden des Nachdenkens heraus.

Breitbeinig und voller Konzentration stellte ich mich in die Mitte des Raumes und ging in die Hocke.
Mit einem lauten Kraftschrei durch die ganze Wohnung ließ ich meine Klingen durch den gesamten Körper ziehen.

"Ein Igel?", fragte Nayami leicht verdutzt und aus den Augenwinkeln sah ich wie sich Alice krampfhaft das Lachen unterdrücken musste.
Cool wie ich war ließ ich diesen Frage einfach im Raum stehen.

"Aaaalso, macht euch bereit für einen gewaltigen Windsturm~"
Und nach diesem Satz ließ ich mich auf alle Viere herab und warf meinen inneren Motor an.
Die Blätter rotierten an meinem Körper und die Luft die dadurch erzeugt wurde ließ den gesamten Staub aufwirbeln.
Was ich dabei nicht bedacht hatte war die Frage, wie wir den nun aufgewirbelten Staub in eine Richtung lenkten...

Nayami sowie auch die beiden anderen standen in einer gigantösen Staubwolke, die die ganze Wohnung ausfüllte.

"Hoffentlich ruft keiner die Feuerwehr...", dachte Nayami.

Tja...nun standen sie alle da, hatten rote Augen und mussten Husten. Wie sie den Staub nun aus den Fenstern bekamen war die Frage die sich Yosuke offensichtlich vorher nicht gestellt hatte.
Nayami kam zwar eine Idee, aber die empfand sie als ziemlich weit hergeholt und bezweifelte, dass sie funktionierte. Dennoch hatten sie wenig Optionen undso entschloss sie sich es auszuprobieren, bevor Alice den Feuerteufel in sich wiederentdeckte.
Sie vollführte eine fließende Bewegung mit ihren Händen und zog sich eine große Menge Wasser aus dem nahen Wasserhahn. Ihr Hände beschreiben einen Bogen, die Flüssigkeit sammelte sich an einer Wand und schob sich direkt davor. Nayami musste sich schwer anstrengen um die Flüssigkeit in Form zu halten. Eine Bewegung ihrer Arme nach vorne und die Wand schob sich durch die ganze Wohnung, verschonte auch nicht die Nebenzimmer und nahm den ganzen Staub in sich auf. Natürlich fuhr sie auch durch die drei hindurch und sie waren daraufhin patschnass.
Nayami lief der Schweiß. Wasserkontrolle war nicht wirklich ihre Stärke. Als die ganze Wohnung durchkämmt war, formte sie aus den Wassermassen einen wesentlich kleineren, durch den ganzen Staub schwarzen Ball und frierte ihn auf der Fensterbank ein. Nayami kann angelaufen, hob ihre Faust, die weiß zu glühen begann und schlug auf den Eisball, welcher im hohen Bogen durch die Luft flog.

"Einmal Feuerball, Neechan. Nicht dass das Ding noch jemanden erschlägt."

Alice sah durchaus nicht aus, als wäre sie in der Stimmung für soetwas, das mit dem Wasser nahm sie Nayami wohl übel, doch hatte keine naderen Wahl als zu handeln. Die beiden begossenen Pudel ließen es sich nicht nehmen, Nayami finster anzuschauen.

Als Nayami und Alice meinen Plan komplettierten, erstrahlte die Wohnung in neuem Glanz.
Auch wenn wir nun pitschnass waren.

"Okay, na geht doch.", sagte ich und und zog mein nasses Hemd aus. "Zugunsten Nayamis werde ich lieber die Hose anlassen, hahaha."

Gesagt getan. Das durchnässte Hemd landete auf dem Fenster zum trocknen.
Elegant ließ ich mich mit einem Sprung auf die Couch fallen und stellte die Füße gegen den Tisch.

"So, und was steht jetzt an?"

Nayami entledigte sich zwar nicht ihrer nassen Klamotten, wohl aber des Wassers, welches sich darin befand.
In sekundenschnelle war sie wieder trocken, doch musste sie sich beeilen, das Wasser in den Ausguss zu befördern bevor sie ihre Kräfte verließen.

"Nunja, wir kömmtem auch noch den Rest aufräumen. Staub ist hier immerhin nicht die einzige Unordnung."

In den Schränken sah sie nach, ob sie nicht etwas vergessen hatten. Tatsächlich fand sie alte Kleidung und Geschirr, merkwürdigerweise aber beides im Küchenschrank. Nayami ging zum Kühlschrank und öffnete ihn.
Erschrocken schlug sie ihn wieder zu. Von dem Rumms aufgeschreckt hatte sie nun die Aufmerksamkeit ihrer Geschwister.

"Haltet mich ruhig für verrückt aber es....es atmet.", sagte sie mit weit aufgerissenen Augen.

"Na kalt?", fragte Alice mich nachdem sie mir über die Schulter strich.

Was für eine Frage, natürlich war mir kalt, schließlich stand ich patsch nass inmitten einer verfrackten Wohnung. Und um es dabei nochmal zu erwähnen war ich halb nackt.
Um ihre Frage nicht unberührt zu lassen: "Jo."


Alice und Nayami fanden nun etwas, was beide einigermaßen... verstörte.
Sie konnten es natürlich nicht lassen den Kühlschrank auf zumachen und rein zu schauen.

"Yosukeeeee~ mach das weeeeg!", vernahm ich nur und sah in die Augen von einer fast grün angelaufenen Alice.
Nayami schloss sich ihrem Blick an.

Womit hatte ich das verdient?
Ich schüttelte den Kopf und legte meine Hand auf den Griff.
Mit einem leichten Ruck ertönte das Klacken des Verschlusses und das Licht des Kühlschranks ging an. Meine Augen weiteten sich.

"Was zum...?"

Etwas grün-schwarzes zappelte auf dem verschmutzen Glas. Das letzte was man davon vernahm, war ein leises "Hihiho", als es plötzlich auf mich zu gesprungen kam. Es traf mich und warf mich in die andere Ecke des Raumes.
Alice beugte sich inzwischen schützend über Nayami.

Mit geöffnetem Mund lag ich hinter der Couch, unfähig auch nur einen Muskel zu bewegen.
Das kleine Etwas nutzte den Moment um in meinen Mund zu kriechen, was Alice und Nayami nicht bemerkten.

Nayami wich erschrocken zurück als sie Yosuke nach hinten stolpern sah. Was war denn nun passiert?
Das Würgen und das Winden von Yosuke, welches Nayami hinter der Couch ausmachen konnte war merkwürdig und ein wnig beunruhigend.
Sie tastete sich langsam, wie auch Alice, nach vorne und lugte über die Couch.

"Alles in Ordnung?", sagte sie vorsichtig.

Was sie sah, als sie Yosuke erblickte, verschlug ihr den Atem.

Ich windete mich und versuchte diese schwarze Masse wieder herauszuwürgen.
Schreckliche Geräusche drückten sich aus meiner Kehle. Jedoch kam nichts.

Meine Bemühungen wurden weniger und ich gab es ganz auf.
Plötzlich spürte ich einen Schmerz in der Brust. Verkrampf wanderte meine Hand zu der Stelle.

"Fuck...", stöhnte ich auf und knurrte.
Im Normalfall wäre es ein Stöhnen, welches Alice sofort auf mich aufmerksam machen würde... auf andere Weise. *höhö*

Alice und Nayami gingen besorgt auf mich zu und streckten mir ihre Hände entgegen.
Plötzlich wurde alles schwarz.

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Automatisch fuhren die Klingen an meinen äußeren Extremitäten aus.
"Hehehehe~"
Das laute heulen meiner rotierenden Blätter zeigten, dass irgendetwas nicht stimmte.

Meine giftgrünen Augen fixierten Alice und Nayami auf eine bestialische Weise.
Die Beine bewegten sich wie von selbst, gefolgt von meinen Armen.
Ich torkelte auf sie zu mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Einem Grinsen, welches aussagte "Komm her, ich will nur spielen~ <3"

Nayami schaute entseztz zu ihrem Bruder. Was bei der Allmacht ging da nun wieder bor sich? Gehirnwäsche durch verdorbene, lebendig gewordene Nahrungsmittel? Ziemlich weit hergeholt dachte sie sich und Eisnebel stieg von ihren Händen auf.
Alice hielt ihn vorsorglich mit ihrer Flammenpeitsche fest, doch auf Dauer würde ihn das verbrennen. So fasste sie sich ein Herz und umgriff das Feuer mit einer Hand. Schlagartig breitete sich Eis aus und kletterte in Richtung Yosuke.
Sie gefror die Flammenpeitsche, ws zu einem abstrakten Gebilde wurde und verwandelte Yosukes Arm in einen Eisklotz.

"Ja ich gebs zu...", sagte sie als Alice sie mit großen Augen ansah.
"Daswar gerade hochgradig unlogisch aber hey es hat funktioniert und sollte ihn ein wenig ausbremsen.", meinte sie schulterzuckend.

Die Flammen fesselten sich um meinen, mit Klingen bedeckten Arm. Für einen kurzen Moment war ich irritiert.
Nayami legte mit einer weiteren, fast unmöglichen Kombination auf, indem sie die Flammenpeitsche einfror und meinen Arm lahm legte.

"Sie sind eindeutig stärker geworden.", ging es mir durch den Kopf.

Ein leichtes Grinsen.
Dachten sie wirklich ich würde durch ein vergammeltes Lebensmittel wahnsinnig werden?
Wobei es tatsächlich ziemlich ekelhaft war diesen Klumpen im Mund zu haben und wieder auszuspucken. Aber davon bekamen die Beiden natürlich nichts mit.

Ich rannte zu Nayami und ohne das die Beiden reagieren konnten packte ich sie am Kragen und warf sie durch das geöffnete Fenster hinaus in den Hof. Natürlich blieb die gesamte Wohnung ganz - und das sollte auch in Zukunft so bleiben.

Nun nahm auch ich Anlauf, sprang auf das Fensterbrett und sah von oben auf die Beiden Frauen herab.

"Hehehe~"

Nayami wollte gerade damit anfangen, den furiosen und kämpferisch offensichtlich völlig eingerosteten Yosuke mit ihren Kräften ein wenig abzukühlen, da unterbach Alice das Treiben. Sie hatte ja irgendwie recht. Wo sie auch waren, sie machten immer irgendwas zu Kleinholz. In Death City war das nicht gerade von Vorteil.

"Du hast ja recht.", sagte Nayami.

Sie sah sich in der Bude um. Putzteufel Nayami musste unbedingt ans Werk. So schnappte sie sich aus dem Wandschrank einen Mopp, einen Eimer und band sich ein Handtuch auf den Kopf.

"Bringen wir diesen Saustall mal auf Vordermann!"

Die anderen beiden sahen sie mit sehr müden und faulen Augen an. Wenigstens Alice musste gewillt sein zu putzen, doch ob sie dazu auch Lust vespürte?
Für das Putzen und Kochen war bisher immer Nayami zuständig gewesen und daran hatte man sich offenbar gewöhnt.

tbc: Antarktis

Alice unterbrach das lustige Treiben. Aber sie hatte Recht.
Schlagartig ließ ich das Schauspiel bleiben und schaute sie nur mit trauriger Miene an. Wieso mussten wir aufräumen? Es sah doch gar nicht mal so schlimm aus...

Ich kniff ein Auge zu. Dann noch das andere.
"Sieht doch gar nicht mal so schlecht aus..."

Ein kurzer Blick zu meiner Meisterin und plötzlich hatte ich einen Lappen im Gesicht.
Sollte das eine Anspielung sein? Oder eine Beleidigung?

Wie dem auch sei. Ich beugte mich der Macht dieses Duos und wischte was das Zeug hält.

Ich beobachtete die Beiden bei ihrer Putzerei. Langsam schlich ich mich an die Tür, öffnete sie und ging nach draußen.
"Gar keine Lust auf den Kram.."


TBC: Bar zum verfluchten Wolf

Tja, da waren wir also wieder. In unserer alten und vertrauten Umgebung.
"Na dann.", sagte ich und schmiss mich schwungvoll auf die Couch.

Der danach aufwirbelnde Staub kam mir seltsamerweise sehr bekannt vor...
Wir sollten definitiv mal mit dem Gedanken spielen, ob wir uns eine Putzfrau anschaffen. Die Staubmonster schlagen sich ja fast schon um die billigen Plätze.

Ich gähnte kurz und schaute zu Nayami und Alice.
"Und ihr Zwei? Wann gibt's mal wieder ein bisschen Action für unser Trio? Der Kishin tritt sich schließlich nicht von selbst in den Arsch."

Nayami schlitterte ausgelassen auf einer dünnen Eisschicht hin und her.

"Ich hätte nichts gegen ein bisschen Action. Ich hab schon so lange kein Kishin-Ei mehr verprügelt.
Und einen Kishin erst recht nicht.", trällerte sie.


Dabei kam sie ins Grübeln. Der Kishin war eine präsente und anhaltendet Bedrohung, und dennoch wusste niemand, wo er steckte.
Wenn man mit Seelensehenden die Welt systematisch absucht würde das bestimmt funktionieren.
...andererseits hat nicht jeder einen so großen Radius wie Maka.

"Also, wie wärs? ich wäre dabei."

Da eine Antwort ausblieb zuckte sie mit den Schultern und ging auf eigene Faust los, auf der Suche nach Abenteuer.

tbc: Shibusen, Eingangshalle